Sport- und Kommunikationswissenschafter, seit 1992 im Dienst betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention
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Körpergerecht Arbeiten hängt nicht nur von der Aufgabenstellung und den Arbeitsbedingungen, sondern auch von der Bewegungsqualität und dem aktuellen Konditionszustand ab.
Auf dieser Seite erhalten Sie einen ersten Überblick, wo Sie und wie Sie ansetzen können, um Beschwerden im Bewegungs- und Stützapparat zu vermeiden.
Kürzere Griffe zu Werkzeugen, Materialien und Zubehör bedeuten weniger Belastung für Arme, Schultern und Rücken….
Beim Tragen über kurze Strecken: 50 : 50
Beim Tragen über längere Strecken: 5 : 3
Leichte Lasten einarmig tragen
Tragen schwerer Gegenstände stellt eine Belastung für Hände, Arme und Rücken dar.
Beim Tragen ist auch die Verletzungsgefahr bei Stolpern oder Ausrutschen ungleich höher.
Verwenden Sie daher Karren, Handkarren und Förderbänder, anstatt Gegenstände zu tragen….
Das Heben vom Boden verdoppelt das Risiko von Rückenverletzungen im Vergleich zum Heben auf Taillenhöhe.
Um tiefer als auf „Bierkistenhöhe“ zu greifen, müssen wir entweder den Rücken rund machen oder (und) die Knie mehr als 90° abwinkeln. Muß dabei die Hüfte stark gebeugt werden, kippt das Kreuz automatisch in eine Kyphose, also Rundrückenhaltung….
Bei Arbeiten mit höherem Kraftaufwand verrichten Sie diese unter Ellenbogenhöhe
Bei Arbeiten mit geringerem Kraftaufwand unter höherem Sehaufwand hingegen ein wenig über Ellbogenhöhe.
Bereits das Anheben der Arme auf 60° bedeutet bereits einen Mehraufwand.
Bei über Schulter hohem Arbeiten ermüden die Schulter-Nacken-Partie noch schneller….
Beim Drücken (Schieben) können Körpergewicht und größere Muskeln verwenden, um eine Last zu bewegen.
Das dem Heben verwandtere Ziehen hingegen verringert den Reibungswiderstand. Deshalb ist bei weichem oder tiefen Boden ziehen besser als schieben….
Durchgestreckte Beine können beim Heben nicht eingesetzt werden.
Der Krafteinsatz muss aus den (schwächeren) Armen erfolgen, oft notwendigerweise mit Unterstützung des Rumpfes….
Die Wirbelsäule hat die Aufgabe (in Gelenksmittelstellung) die Kraft der Beine auf die Arme zu übertragen.
Sehnen und Bänder werden geschont bei gleichzeitig höherer Griffkraft….
Das Greifen mit der ganzen Hand verwendet stärkere Muskeln als das Kneifen mit den Fingern. Dies bedeutet weniger Belastung für Ihre Hände und Finger…
Große Muskelgruppen sind belastbarer (kräftiger und ermüden weniger schnell).
Das reduziert einerseits den Kraftaufwand und das Überlastungsrisiko und erleichtert Arbeiten mit Koordinations- und Präzisionsaufwand….
Ein vorgeschobener Kopf kann das Ergebnis von Muskeldysbalancen (verkürzte Brustmuskeln, schwache Hals- und Rückenmuskeln) sein.
Es kann aber auch das Ergebnis unserer Bemühungen sein, etwas besser sehen zu wollen. Unwillkürlich schiebt man den Kopf vor. Dabei kippt der Kopf in den Nacken und der obere Rückenbereich wird rund.
„Brust raus“ bringt uns ins Hohlkreuz. Korrekter ist es, zum Beispiel auch beim Nachvornegreifen mit dem Brustbein nach oben zu ziehen….
Sich lange Zeit immer wieder auf die gleiche Weise zu bewegen bzw. sich nicht zu bewegen, kann zu Müdigkeit, Fehlern (und Verletzungen) und Überbelastungen führen.
Arbeiten „auch mit links“ geht auch mit einem Wechsel der beteiligten Muskelschlingen bzw. mit Gewichtsverlagerung einher.